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Käfer - es geht weiter

25. February 2019 | 2 Minuten zum Lesen

Tags: wald, käfer

Der Februar beschert uns warme Temperaturen, das Thermometer knackt tatsächlich die 12 Grad Marke. Ob nun Klimawandel ja oder nein, eine Diskussion, die ich jetzt hier nicht führen möchte oder nur eine normale Kapriole des Wetters, ist von untergeordneter Bedeutung. Wichtig ist jedoch, dass diese Temperaturen für die Natur jetzt suboptimal sind. So erwachen die Bienen aus ihrer Winterruhe und finden wenig Nahrung oder auch der Borkenkäfer wird aktiv. Höchste Zeit also die restlichen, befallen Bäume zu fällen.
Wieder einmal wird gegen der Strom geschwommen. Soll das Holz doch so lange am Stock stehen, bis man einen Abnehmer gefunden hat. Doch wo soll man diese bei der aktuellen Marktlage finden?

Bevor es also zu einer weiteren Vermehrung der kleinen Tierchen kommt, ist die Motorsäge gefragt! Spaß macht es nicht die Bäume zu fällen. Sie sind knapp 60 Jahre alt und messen etwa 1 Festmeter. Schönes, gerade Holz, eine Schande!

Schon die Rinde zeigt, was hier passiert ist

Die Frassgänge sind deutlich zu sehen und die Borke löst sich leicht vom Stamm. Das Kambium, also die Schicht die Wasser und Nahrung transportiert, ist nicht mehr vorhanden - das Todesurteil!

Und darunter sieht es schlimm aus!

Die Frassgänge sind deutlich zu sehen und die Borke löst sich leicht vom Stamm. Das Kambium, also die Schicht die Wasser und Nahrung transportiert, ist nicht mehr vorhanden - das Todesurteil!

Hier sieht man die Larven (weiß) und fertige Käfer (braun). Leider kann das Foto das vorhandene Leben nicht zeigen!

Die Rinde

Hier sieht man die Larven (weiß) und fertige Käfer (braun). Leider kann das Foto das vorhandene Leben nicht zeigen!

Ein Teil der Larven und, vor allem, die Käfer haben also die doch kühlen Temperaturen problemlos überstanden und sind schon wieder sehr rege. Um dem einen Riegel vorzuschieben wird die Rinde entfernt. Auch hierzu gibt es die unterschiedlichsten Empfehlung. Angefangen von der kompletten Entrindung bis zur einem Ritzen, das ja einen Großteil der Borke stehen lässt, reichen die Anregungen. Die Firma Eder Maschinenbau hat dafür einen sehr interesannten Vorsatz für die Motorsäge entwickelt. Gerne hätte ich diesem mal ausprobiert, allerdings ist der aufgerufene Preis jenseits von Gut und Böse.

So wird also die Rinde wie in der guten, alten Zeit entfernt. Damals wollten die Sägewerke “weißes” Holz, schon im Wald angetrocknet, Denn nicht nur der Transport war dadurch leichter. Die Werkzeuge gibt es heute noch zu kaufen. Sie nennen sich Schäleisen, sind aus zähem Stahl geschmiedet, müssen sehr scharf sein und wollen beherrscht werden. Eine Knochenarbeit, die sicher vielen Waldarbeitern den Rücken kaputt gemacht hat.

Die kleinen Tierchen mögen das Mehr an frischer Luft und Licht ganz und gar nicht, der ungebremsten Population wird so die Geschwindigkeit genommen. Trotzdem erwischt man natürlich nicht alle und so wird sich der Dreisprung aus Kontrolle, Fällen und Schälen wohl noch ein ein paar Mal wiederholen.

Harte Jungs bei der Arbeit